Die ersten Wochen und Monate nach dem Erscheinen meines neuen Buchs waren wirklich aufregend! Und inzwischen haben immer mehr Leute das Buch gelesen und entsprechend auch Bewertungen vorgenommen und Rezensionen geschrieben. Dass sich andere so intensiv mit meinen Texten befassen und sich die Zeit nehmen, ihre Gedanken aufzuschreiben, ist ein tolles Gefühl!
Ich danke allen, die sich die Zeit für Buchbesprechungen und Bewertungen genommen haben (und denen, die das noch vorhaben)!
Ich habe mal die für mich schönsten Kommentare rausgesucht, auch wenn ich mich kaum entscheiden konnte.
Top 3 meiner liebsten Kommentare
Platz 1
„Wawrzyniaks Ansatz ist zwar umsichtig, doch in einigen Aspekten erscheint sie übermäßig vorsichtig. Insbesondere in Bezug auf den Datenschutz vertritt sie eine strenge Position, die einige Leser:innen als zu restriktiv empfinden könnten. Trotzdem sind ihre Bedenken begründet und bieten eine nützliche Perspektive in einer oft zu wenig diskutierten Debatte.“ (Johannes Mirus, 1ppm.de, 25.07.2023)
Ich bin dankbar für diese konstruktive Kritik und nehme sie ernst, schließlich möchte ich die Leser.innen nicht verschrecken. Zudem versteckt sich in dem Kommentar ein wunderbarer Zuspruch: „Eine nützliche Perspektive in einem viel zu wenig beachteten Thema.“ Danke, Ziel erreicht! Das Thema Datenschutz macht den meisten nur wenig Spaß und ich kann die eher abneigende Haltung dazu sehr gut nachvollziehen: Datenschutz verträgt sich mit vielen spaßbringenden Tätigkeiten in der digitalen Welt nicht, löst einige rechtliche Unsicherheiten aus und die Konsequenzen aus mangelndem Datenschutz sind oft nicht unmittelbar spürbar. Kurz: Für die meisten Menschen ist das Thema nicht klar greifbar und unbequem. Aber meine Motivation und Vorliebe zu dem Thema ist ganz einfach zu erklären: Datenschutz ist Menschenschutz! Es geht nicht darum Daten und Informationen an und für sich zu schützen, sondern die Menschen zu denen diese Daten gehören und über die sie etwas aussagen. Die Augen davor zu verschließen, zu welchen Zwecken persönliche Daten gesammelt werden, wie wertvoll diese sind, und auf welche Weise sie ständig missbraucht (z.B. zweckentfremdet) werden, hilft niemandem. Etwas für den Schutz der eigenen Daten zu tun, erfordert, aus einer Komfortzone herauszukommen. Daher freue ich mich, wenn ich mit praxisnahen Beispielen für kleine Aha-Momente und Perspektivwechsel sorgen kann. Sagt man mir wiederum eine gewisse Strenge in der Thematik nach, dann weiß ich, dass das Maß an Aufklärung genau richtig war: Einen Ticken über den Komfortradius hinaus 🙂
Platz 2
„Ich finde mich als Mutter so oft wieder. Beim lesen wurde ich so abgeholt. Ich fühlte mich verstanden und nicht alleine. Da sich meine Kinder in einem Alter befinden, wo meine Sorgen Tag um Tag wachsen, sie nicht vor der Macht der Medien schützen zu können […]. Die Autorin half mir, durch ihre persönlichen Erfahrungen, eine Verbundenheit herzustellen, sodass es mir leicht fiel mich in die jeweiligen Themenabschnitte hineinzufühlen.“ (Elena Koop auf Amazon, 9. Mai 2023)
Wow! Wenn sich nur ein paar Mütter und Väter ansatzweise so gehört fühlen, wie diese Mutter, dann kann ich mit meinem Buch wirklich, wirklich, wirklich zufrieden sein. Jede Familie und jede Eltern-Kind-Beziehung ist anders – da einen Ratgeber zu schreiben, der möglichst vielen Leser.innen zusagt, ist definitiv nicht einfach. Ich bin froh, wenn wenigstens ein paar meiner Tipps ausprobiert werden und dadurch hier und da mal wunderbare Gespräche zwischen Eltern und ihren Kindern resultieren. Wenn mein Buch dazu führt, dass Eltern sich verstanden fühlen, Orientierung finden, sowie neue Lösungsansätze im Umgang mit Jugendlichen, ist das für mich der Jackpot!
Platz 3
„Am Ende des Buchs gibt es seitenlange Referenzen, was mir zeigt, dass dieses Buch wirklich umfangreich recherchiert ist und transparent für Leser*innen präsentiert wird.“ (Denise, Blog „Büchermagie“, 15. Juli 2023)
Mal eine ganz andere Ebene, wieso mich dieser Kommentar freut: Schön, dass hier bemerkt wurde, wie viel Arbeit da drin steckt. Grundsätzlich sagt die Länge eines Quellenverzeichnisses noch längst nichts über den Arbeitsaufwand oder die Qualität der Texte aus. Wer sein eigenes Gedankengut, seine persönlichen Ideen und neue Theorien aufschreibt, kann sich nunmal nicht auf viele Fremdquellen beziehen. Und anders herum: Wer viel aus anderen Werken zitiert und ein endloses Literaturverzeichnis einbringt, muss zwar tendenziell weniger eigene Ideen einbringen, aber bereits vorhandene Theorien und Inhalte geschickt zusammenbringen. Mir ist es in „Screen Teens“ ein Anliegen, sowohl meine persönliche Gedanken und Ansichten darzustellen, als auch die Herleitung dieser aus sachlichen und wissenschaftlich fundierten Quellen – die Mischung macht’s. So kann jede Leserin und jeder Leser bei Bedarf auch mal was nachschlagen und ein Thema weiter vertiefen.
Ich freue mich auf weiteres Feedback zu meinem Buch, gerne auch per Mail. Nette Worte zu hören ist immer schön und ich bin ein großer Fan von konstruktiver Kritik – diese nehme ich gerne an.
Apropos konstruktive Kritik: Jugendlichen fällt es oft nicht leicht zu erkennen, welche Kritk sie ernst nehmen sollten, um dadurch zu lernen und daran zu wachsen, und welche Rückmeldungen hingegen getrost ignoriert werden können, weil sie z.B. hasserfüllt oder ohne Fundament sind. Meist nehmen sie sich einfach alles zu Herzen. Hierzu habe ich in „Screen Teens“ im Kapitel „Umgang mit Cybermobbing und Hassrede“ ein paar Tipps parat, wie man das Einordnen von Rückmeldungen/Kommentaren mit Jugendlichen trainieren kann.
*offensichtliche Tippfehler in den Zitaten habe ich korrigiert